© Jens Cornils
© Jens Cornils
Ausstellung
Hannah-Arendt-Salon, Schulterblatt 13020357 Hamburg
Öffnungszeiten

Sa 05.10. 12−18 Uhr
So 06.10. 12−18 Uhr

„Jüdische Geschichte im Comic: Vier aktuelle Positionen“

Das Institut für die Geschichte der deutschen Juden lädt im Rahmen einer Ausstellung dazu ein, eine Reihe von aktuellen Projekten zur graphischen Darstellung jüdischer Geschichte zu entdecken.

Die Graphic History „Oberbrechen“ von Stefanie Fischer, Kim Wünschmann und Liz Clarke untersucht die komplexen Beziehungen zwischen jüdischen und nichtjüdischen Mitgliedern einer Dorfgemeinschaft im 20. Jahrhundert. Dem Leitsatz „drawing is a way of thinking“ folgend, wird in dieser Studie der eigene Forschungsprozess und das Schreiben von Geschichte im graphischen Medium reflektiert.

Die Graphic Novel „Zeter und Mordio“ von Jens Cornils erzählt in Kooperation mit dem Bildungsprojekt „Geschichtomat“ eine auf den Memoiren von Glückel von Hameln basierende spannende Kriminalgeschichte und gibt damit einen Einblick in jüdisches Leben im späten 17. Jahrhundert.

Auf Grundlage eines vom Institut für Neue Soziale Plastik (Stella Leder und Benno Plassmann) zusammengestellten historischen Überblicks erzählt Sascha Hommers dreiteilige Heftreihe „Chawerim“ von der zionistischen Hachschara-Bewegung, die seit den 1920er-Jahren Jüdinnen und Juden für die Einwanderung nach Palästina ausbildete und so letztlich Tausenden das Leben rettete.

In Kooperation mit dem NS-Dokumentationszentrum München erzählt Hannah Brinkmann in der Graphic Novel „Die Zeit heilt keine Wunden“ das Leben des NS-Verfolgten und Aufarbeitungsaktivisten Ernst Grube und stellt ihm eine Täterbiografie entgegen.

Stefanie Fischer (*1977) ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Antisemitismusforschung an der Technischen Universität Berlin. Sie hat zahlreiche Studien auf dem Gebiet der deutsch-jüdischen Geschichte und der Geschichte des Holocausts veröffentlicht.

Kim Wünschmann ist Direktorin des Instituts für die Geschichte der deutschen Juden in Hamburg. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen in der deutsch-jüdischen Geschichte, den Holocaust-Studien, der Rechts- und Diplomatiegeschichte sowie der Comicforschung.

Liz Clarke lebt u. arbeitet als Illustratorin in Kapstadt, Südafrika. Ihre Arbeiten sind in zahlreichen Publikationen erschienen, u.a. auch in der vom Verlag Oxford University Press herausgegebenen Reihe ‚Graphic History Series‘.

Jens Cornils (*1982) ist Comiczeichner mit Schwerpunkt auf historische Themen. „Zeter und Mordio“ ist sein Debüt und erscheint im avant-verlag.

Sascha Hommer (*1979) lebt als Comiczeichner, Illustrator, Dozent, Kurator und freier Redakteur in Hamburg.

Hannah Brinkmann (*1990) hat ihre erste Graphic Novel „Gegen mein Gewissen“ 2020 beim avant-verlag veröffentlicht. Mit „Die Zeit heilt keine Wunden“ erscheint nun das lang erwartete Folgewerk der Hamburger Zeichnerin.


Gefördert aus Mitteln der Kurt und Hildegard Löwenstein/Losten Stiftung
Förderer

Podium Mi 02.10. 19 Uhr
In dem Talk werden die Möglichkeiten des Comics als zeitgenössisches Medium der Gedenk- und Erinnerungskultur zur Diskussion gestellt; Comickünstler:innen und Historiker:innen erläutern ihre Erfahrungen bei der Zusammenarbeit. Moderation: Birgit Weyhe

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